Richtig Essen

GfE- Gesellschaft für richtiges Essen und Lebensgestaltung e.V.

Hashimoto und Serotonin

Erstellt von r.ehlers am Montag 4. August 2014

Meine Antwort auf die heutige Frage nach dem Hashimoto:

-lookfordiagnosis.com-

Liebe Frau …,

ich kann das Thema Hashimoto nur vom grünen Tisch her eingrenzen. Therapeutische Ratschläge darf ich als Nichtmediziner ohnehin nicht geben, selbst wenn ich es könnte.

Von den mit dem Hashimoto in Verbindung gebrachten möglichen Ursachen würde ich zunächst einmal die familiäre Vorbelastung, also eine Erbkrankheit oder genetische Prädisposition ganz weit nach hinten stellen. Wenn Mediziner nicht weiter wissen, verweisen sie auf Gene, von denen wir so viele haben, dass wer eines sucht auch eines findet. Nicht nur wegen der Epigenetik, also der Frage nach den Mechanismen der An- und Abschaltung der Gene, die absolut unklar sind, gibt es aus diesem Bereich wenig Hoffnung. Bestimmt findet man bald Gene, die bestimmen, wie Gene zu- und abgeschaltet werden, usw..

Teilweise wird die Krankheit ohne weitere Erklärung dem Stress zugeschrieben. Das halte ich für abwegig. Es gibt zu viele Stressgeplagte, die keinen Hashimoto haben und viele Schilddrüsenerkrankte ohne besonderen Stress. Auf das Thema komme ich aber am Ende wieder zurück.

 

Viruserkrankungen wie die Gürtelrose und das Pfeiffersche Drüsenfieber würde ich ganz ausschließen, weil so viele Menschen am Hashimoto leiden ohne jemals unter diesen Viruserkrankungen gelitten zu haben. Auch an zuviel Jod wird es weniger liegen, weil auch da so viele Menschen Hashimoto haben, aber nie viel Jod abbekommen haben.

Natürlich sind vertrackte Kombinationen von Ursachen denkbar. Das aber ist Theorie. Wenn man mal dahinter kommt, wird sich wider zeigen, dass die Wirkzusammenhänge in der Natur noch viel komplizierter sind als je vermutet. Ich würde daher zunächst nach ganz klaren Gründen suchen und dann nach möglichen Kombinationen von Ursachen.

-nebenniere.de-

Einen Zusammenhang mit der ungestörten Funktion der Nebenniere halte ich für sehr wahrscheinlich. Ich bin in den letzten Jahren von gewiss Hunderten von Frauen angesprochen worden, die wissen wollten, ob ich irgendetwas über wirksame Hilfe bei Hashimoto gehört hätte. Mit fiel auf, dass viele von ihnen von früheren Nierenentzündungen, einer Niere selbst oder der Nebenniere, berichteten und viel andere, weil ich sie danach fragte, von Blasenentzündungen. Frauen kriegen ja wegen der anderen Anatomie viel leichter Blasenentzündungen als Männer. Was, wenn die Entzündungen, bevor sie mit Antibiotika abgestellt wurden, unerkannt schon die Nebennieren mit inflammiert hatten? Wie dem auch sei: die Nebennieren sind Drüsen, die mit ihren Absonderungen eingebunden sind in die hormonellen Regelkreisläufe des Körpers wie auch des Gehirns, letzteres schon ganz sicher durch ihre aus ihrem Mark stammende Produktion von Adrenalin und Noradrenalin.

 

-newsworks.org-

Adrenalin und Noradrenalin sind indessen zwei der wichtigsten Stresshormone, von denen man weiß, dass sie sich leicht zur sog. Stresskaskade aufschaukeln, die allein durch im Gehirn ausreichend präsentes Stresskontrollhormon Serotonin wieder heruntergefahren werden können! Daher kommt wohl die Meinung, dass der

Stress der Auslöser für den Ausbruch der Autoimmunerkrankung des Hashimoto-Thyreoiditis sein könnte.

Viele Symptome der bei Hashimoto oft zu Beginn vorliegenden Schilddrüsenüberfunktion wie auch die dann chronische Schilddrüsenunterfunktion,

  • erst Schwitzen und Übererregbarkeit und Essattacken ohne Gewichtszunahme
  • und dann erhöhte Kälteempfindichkeit und Antrieblosigkeit und eine allgemein vermehrte Nahrungsaufnahme mit Gewichtszunahme

Diese Symptome passen genau auf zentrale Aufgaben des Temperaturkontroll- und Esskontrollhormons Serotonin. Sein Fehlen ist für beide unterschiedlichen Störungen verantwortlich. Sehen Sie dazu bitte auch meinen Beitrag http://www.essenspausen.com/schilddruesenhormone-und-koerpergewicht/

Sprechen Sie doch noch einmal mit Ihrem Therapeuten:

Ist es nicht eine Alternative, dass Sie alles tun, um Ihre Versorgung mit dem Gehirnbotenstoff Serotonin zu fördern, als da wären:

 

  • Verzehr nativer Kost (Aminas® Vitalkost)
  • Ausdauersport („runners high“)
  • ausgiebige Gartenarbeit
  • lange Aufenthalte in Licht, Luft und Sonne
  • viel Urlaub im Süden

 

Der Versuch, Krankheiten durch die Verbesserung der Versorgung zu heilen, ist immer problematisch. Wer weiß schon, wieviel von den entscheidenden Stoffen für den Eintritt von Heilwirkungen nötig ist. Orthomolekularmediziner , die das auch nicht genau sagen können, sprechen von großen Hilfen durch den Einsatz großer Mengen von Mikronährstoffen. Ob es sich lohnen kann, mal mehrfach am Tage den Serotoninaufbau zu fördern? Ich weiß von Serotonin-Schnellverbrauchern (Zwangsstörungen), bei denen es hilfreich war, dreimal am Tag Aminas zu essen!

Ausreichend erforscht ist da nichts. Sicher ist aber, dass alle solche Versuche in keiner Hinsicht Schaden anrichten können.

Mit herzlichen Grüßen

Rolf Ehlers