Richtig Essen

GfE- Gesellschaft für richtiges Essen und Lebensgestaltung e.V.

FÜR SIE: Gegen die Gier nach Süßem

Erstellt von r.ehlers am Dienstag 13. September 2016

Bild: baby-und-familie.de

Der Zucker wird als Lebensmittel angesehen, obwohl er in der Natur nicht vorkommt. Er ist ein aus natürlichen Pflanzenstoffen isolierter Stoff wie eine Unzahl anderer auch, die dann als Arzneimittel (=Droge) eingesetzt werden.

Tatsächlich übt Zucker im Körper, außer dass er mengenweise Energie erzeugt, sehr starke physiologische und gesundheitliche Wirkungen im Körper von Lebewesen aus, was ein typisches Merkmal von Medikamenten ist. Die gefährlichste dieser Wirkungen ist die Gier nach Zucker. die das Zeichen der Zuckersucht ist.

Wenn Sie auf der Startseite dieses Blogs in der Suchleiste das Wort „Zucker“ eingeben oder gleich den Link http://www.essenspausen.com/?s=Zucker, kommen Sie zu fast einem Dutzend von Beiträgen zu diesem Thema, deren Inhalt ich nicht wiederhlen muss. Das Resumé der Beiträge ist, dass Zucker wirklich eine stoffliche Droge ist, die den Geschmack des Menschen so deformiert, dass er nicht zufrieden ist, wenn er nicht ständig die Süße von Zucker im Munde verspürt. Wenn Sie in der Suchleiste das Wort „Sucht“ eingeben, kommen Sie gleichfalls zu fast einem Dutzend Beiträgen über Abhängigkeit und Sucht.

Aus diesem großen Themenkreis greife ich hier einmal heraus, was an Richtigem und Falschem in der Öffentlichkeit ankommt, demonstreirt am Beispiel der von der bekannten Frauenzeitschrift „Für Sie“ prropagierten

11 Tipps, wie Sie die Gier nach Süßem stoppen

S. www.fuersie.de/gesundheit/abnehmen/artikel/heisshunger-11-tipps-wie-sie-die-gier-nach-suessem-stoppen

Ich gebe die Regeln im Originaltext weiter, schreibe aber jeweils an das Ende farblich hervorgehoben einen kurzen Kommentar über Richtig ud Falsch:

„Den Heißhunger bekämpfen

  • Tipp 1: Schaffen Sie eine gute Grundlage für den Tag und frühstücken Sie ausgiebig.

Falsch! Wenn Sie nicht auf das Frühstück verzichten können, vermeiden Sie unbedingt, den Tag mit einer ausgiebigen Mahlzeit zu beginnen. Davon werden Sie doch gleich wieder müde! Es gibt auch keine Notwendigkeit, etwa „die Energiedepots“ gleich am Morgen wieder aufzufüllen. Der Körper hat in seinen Zellen und Depots Energie- ud Vitalstoffe für mehrere Tage gespeichert.

  • Tipp 2: Achten Sie darauf, dass Sie sich am Tag ausreichend bewegen. Das lenkt ab und tut dem Körper gut.

Richtig!

  • Tipp 3: Viel trinken ist sehr wichtig. Sie sollten mindestens 1,5 Liter Wasser pro Tag trinken. Das täuscht dem Magen ein Sättigungsgefühl vor. Wenn sich eine Attacke anbahnt, empfiehlt es sich besonders gut, einen Tee zu trinken.

Richtig!

  • Tipp 4: Mindestens 7 Stunden sollten Sie pro Nacht schlafen. Viel Schlaf gibt dem Körper Ausgeglichenheit.

Richtig!

  • Tipp 5: Statt Süßigkeiten sollten Sie in Ihrer Tasche immer Obst, Nüsse oder vielleicht einen Joghurt parat haben. Kleine Snacks sind erlaubt. Besonders süßes Obst wie Erdbeeren stillen den Heißhunger vorübergehend.

Falsch! Magen und Darm mehr oder minder unablässig zu beschäftigen ist falsch. Wir brauchen eine oder zwei Zeitphasen am Tag, an denen wir essen und im Übrigen lange Essenspausen (nicht nur in der Nacht), dies schon, damit sich das Hormon Ghrelin bilden kann, das im Schlaf das Reparaturhormon Somatotropin auf den Plan ruft.

  • Tipp 6: Eine ballaststoffreiche Ernährung sorgt dafür, dass der Magen lange gefüllt ist. Genauso ist es mit einer eiweißreichen Ernährung. Eiweiß stärkt die Knochen und Muskeln.

Falsch! Ballaststoffreiche Nahrung ist notwendig für den Darm, nicht für den Magen. Der Magen sollte eher nicht ständig gefüllt werden und auch immer wieder mal leer werden. Schließlich wird hauptsächlich im Fundus des leeren Magens das Hormon Ghrelin gebildet.

  • Tipp 7: Hunger auf Süßes entsteht häufig aus Langeweile. Nehmen Sie sich etwas vor und bewegen Sie sich an der frischen Luft. Dann haben Sie sich abends auch etwas Süßes verdient.

Im Prinzip richtig. Aber Süßes zur Belohung zu essen, ist psychologisch gesehen kontraproduktiv.

  • Tipp 8: Verzichten Sie auf Light-Produkte. Die betrügen Ihren Körper und steigern den Heißhunger.

Richtig!

  • Tipp 9: Mal etwas Schokolade naschen ist in Ordnung. Dabei sollten Sie aber auf die Menge achten und das Stück ganz genüsslich im Mund zergehen lassen.Zartbitter-Schokolade hat den höchsten Kakaoanteil und ist somit noch am Gesündesten.

Richtig!

  • Tipp 10: Durch das Zähneputzen und den Pfefferminz-Geschmack im Mund vergeht die Lust auf Schokolade.

Wohl möglich.

  • Tipp 11: Bewahren Sie Ihre Schokolade im Gefrierschrank auf. Wenn Sie nur eiskalte Schokolade im Haus haben, wird nicht so viel davon gegessen.

Vielleicht ein guter Tipp für Fälle extremer Schokosucht.“

Ein Hinweis zum Schluss:

Die der schweizerischen Firma Neosmart Consulting AG gehörende Gesundheitsseite  „Zentrum der Gesundheit“ (www.zentrum-der-Gesundheit.de) unterhält zugleich den Shop der schweizerischen  Fair Trade Handels AG. Auf den Informationsseiten erklärt die Gruppe in einem im Ergebnis gar nicht mal falschen Beitrag (allerdings nicht durchwegs schlüssig) ohne Bezug auf meine Entdeckung der nativen Kost, dass  eine kleine Menge Amaranth und Quinoa am Morgen auf leeren Magen zu sich genommen auf körpereigene Weise den zentralnervösen Aufbau des Esskontrollhormons Serotonin fördert und damit den Heißhunger besiegt.

Ich erinnere dazu aber mal an meinen kurzen Beitrag http://www.essenspausen.com/inka-gold-zum-rekordpreis/ Es ist ein Jammer, dass der gute Weg zum Serotoninaufbau mit einem wahren Wucherpreis befördert wird. Natürlich setzt der Anbieter wie andere Nachahmer der Aminas Vitalkost auch auf den albernen Mythos der Wirkungen von allein Amaranth und Quinoa.