Richtig Essen

GfE- Gesellschaft für richtiges Essen und Lebensgestaltung e.V.

Frauen ziehen beim Alkohol gleich

Erstellt von r.ehlers am Mittwoch 26. Oktober 2016

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Bild: https://www.frauengesundheitsportal.de/themen/alkohol/

Es gibt brandaktuelle Erkenntnisse über die Häufigkeit des Alkoholgenusses und seiner Folgen bei Mann und Frau. Gerade veröffentlichte das anerkannte British Journal of Medicine Open eine Metastudie australischer Forscher, zu der diese die Daten über den Alkoholkonsum von insgesamt 4,4 Millionen Menschen in der Zeitspanne von 1891 bis 2000 ausgewertet haben, s.

http://bmjopen.bmj.com/content/suppl/2016/10/21/bmjopen-2016-011827.DC1/bmjopen-2016-011827_Press_release.pdf

Von 1891 bis 2000 verschwanden danach die Geschlechterunterschiede in drei ausgewählten Kategorien fast ganz:

  1. Bei der Frage, ob überhaupt gewohnheitsmäßig Alkohol getrunken wurde, hatten die Männer, die zwischen 1891 und 1910 geboren waren, die Nase weit vorn gegenüber den Frauen aus diesem Zeitraum. Männer tranken Alkohol also früher grob gesagt doppelt so häufig wie Frauen, genau gesagt 1,2mal so oft. Bei den zwischen 1991 und 2000 Geborenen war die Kluft praktisch ganz verschwunden. Genau sank sie auf 1,1 (Männer) zu 1,0 (Frauen).
  1. Ähnlich verschwanden die geschlechterbedingten Häufigkeiten beim nach heutiger Vorstellung als problematisch empfundenen Trinken, also nicht nur das Trinken bis zum Rausch, sondern auch das regelmäßig Trinken von mehr als einer geringen Menge Alkohol. Bei dieser Kategorie ist die Schließung der Lücke von 3,0 zu 1,0 auf 1,2 zu 1,0 noch dramatischer.
  1. Die stärkste Angleichung ist festzustellen bei der Häufigkeit nachgewiesener alkoholbedingter Gesundheitsschäden, nämlich von 3,6 zu 1,0 auf nur noch 1,3 zu 1,0.

Grob gerechnet kann man sagen, dass die Frauen, die in den mehr als 100 Jahren, in denen sie weitgehend gleiche Rechte wie die Männer erfochten haben, beim Alkoholkonsum und insbesondere beim Alkoholmissbrauch und seinen schrecklichen Folgen bis heute völlig gleichgezogen haben. Da der Trend zur Schließung der statistischen Lücke von Beginn der betrachteten Zeitspanne bis zu ihrem Ende ganz kontinuierlich blieb, wird sich in den 16 Jahren danach ganz gewiss die Dominanz der Männer auf dem Gebiet des Alkoholkonsums und Alkoholmissbrauchs komplett verflüchtigt haben.

Die Dinge sind damit aber in einer neuen unguten Relation. Frauen vertragen ja viel weniger Alkohol, weil ihre Leber das Gift nur halb so schnell abbaut. Zu den genetischen Schäden, die der Alkoholkonsum beider Elternteile ihrem Nachwuchs zufügen kann, treten bei den Frauen noch besondere schädliche Auswirkungen auf das ungeborene Leben in der Zeit des Austragens.