Richtig Essen

GfE- Gesellschaft für richtiges Essen und Lebensgestaltung e.V.

Ferrero – Nachruf auf einen Profiteur

Erstellt von r.ehlers am Sonntag 15. Februar 2015

Foto auf ZEIT ONLINE's Website anzeigen-zeit.de-

200 Milliarden Vermögen mit Süßkram gescheffelt

Michele Ferrero, Sohn eines Konditors aus Alba in Italien, starb im Alter von 89 Jahren in Monaco. Mit dem durch intensive Werbung angekurbelten Verkauf von in der Herstellung billigen Schokolade- und Zuckersachen wie Nutella, Mon Cheri und Kinder-Schokolade wurde er zum reichsten Mann Italiens.

Nach dem Motto „De mortuis nihil nisi bene“(nichts außer Gutes über die Gestorbenen)  trauert jetzt die Welt um Ferrero wie um einen Wohltäter der Menschheit. Aber hat das den Kindern nicht nur geschadet, wenn sie durch kinderkopfhohe Auslage an den Ladenkassen zum Verlangen nach Ferreros „Quengelware“ wie dem „Überraschungs-Ei“ konditioniert wurden? Oder hat es die Qualtät der Versorgung verbessert, dass Ferrero wie schon sein Vater seit 1940 bei einem beliebten Schokoladen-Brotaufstrich die teure Schokolade durch billigere Haselnüsse (aus der Türkei) ersetzte, der der  Sohn dann 1964 den heute weltberühmten Namen  „Nutella“ verpasste?

 

Wenn einer nur mächtig war im Leben wie etwa der gerade nach mehr als 90 Lebensjahren  verstorbenene despotische Herrscher Abdullah des Öllandes Saudi-Arabien , wird er von der Allgemeinheit überschwänglich gefeiert. Das Erste Deutsche Fernsehen nannte diesen langjährigen Förderer des wahabitischen islamistischen Terrorismus doch wirklich   einen „umsichtigen Reformer“! Angeblich habe sich dieser absolutistische Herrscher „bis zuletzt“ um eine „Modernisierung des ultrakonservativen Königsreichs“ eingesetzt und habe sich auch dafür verwendet, die „Möglichkeiten für Frauen“ in seinem Land zu erweitern.  Voll verhüllen müssen sie sich aber weiterhin und dürfen im Auto nicht ans Steuer. Werden sie heute vielleicht weniger schnell gesteinigt als früher?

Prinz Salman (Archivbild) | Bildquelle: AP

http://www.tagesschau.de/ausland/abdullah-saudi-arabien-101.html.
Zurück zu Ferrero:
Alle Zeit strebten die „einfachen Menschen“ für sich persönlich auch nach einer Macht und dem Ansehen der Fürsten und Könige. Auch nach der Abschaffung der Monarchie in den meisten Ländern hat sich das nicht gegeben. Neben die Anbetung der Herrschenden ist die Verehrung der Superreichen getreten. Wodurch der Reichtum zusammenkam, spielt in der Zeit der Vergötzung des Wirtschaftswachstums natürlich keine Rolle, auch nicht bei Ferrero.
Man sollte nicht vergessen, dass er nicht nur die Kinder zum ungesunden Naschen verführt hat. Die Verblödung ganzer Generationen geht auf sein Konto, die doch tatsächlich seine dümmlichen Sprüche wie „Guten Freunden gibt man ein(Ferrero-) Küsschen!“ ernst nehmen und seine langweiligen immer gleichen Pralinen mit der billigen Haselnuss im Kern verschenken! Man vergleiche diese einfallslosen Pralinen nur einmal mit den Wunderwerken der belgischen Pralineure!
Ich plädiere statt der falschen Ehrung von Ferrero  dafür, einen alternativen Preis zu vergeben an den großen Warner vor dem Konsum der Droge Zucker, Professor Dr, Robert Lustig aus den USA, s. http://www.essenspausen.com/droge-zucker-ii.
Noch ein etwas böses Wort zum Schluss:
Selbst wenn ein anerkannt guter Demokrat und aufrechter Mensch wie der Altbundespräsident Carl Friedrich von Weizsäcker in Frieden und Stille mit 94 Jahren verstirbt, muss sich die Politik nicht „über den Verlust entsetzt“ geben. Das ist doch schlicht verlogen!