Richtig Essen

GfE- Gesellschaft für richtiges Essen und Lebensgestaltung e.V.

Ergonomie für Leistung, Training für Leistungsfähigkeit

Erstellt von r.ehlers am Mittwoch 20. August 2014

 

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Der polnische Naturwissenschaftler Professor Wojciech Jastrzebowski  ist einer der Väter der modernen Wissenschaft von den Gesetzmäßigkeiten der menschlichen und automatisierten Arbeit, für die er im Jahre 1857 den Begriff Ergonomie erfand. Heute ist die Ergonomie ein Schlüsselprinzip, das nicht nur die Welt der Arbeit erfasst hat, sondern auch unser privates Leben und unser ganzes Denken. Sicher fällt Ihnen zu diesem Thema gleich das Stichwort von der Leistungsgesellschaft ein. Mit der immer stärkeren Rationalisierung aller Arbeit ergaben sich für die Gründerväter der industriellen Gesellschaft bis dahin unbekannte Möglichkeiten der Anhäufung wirtschaftlicher Macht. Die maximale  Ausnutzung der Arbeitskraft der Menschen und der Maschinen bildete die Basis für das Ziel ständig ansteigenden Wirtschaftswachstums.

Diese Wirtschaftsentwicklung, in der wir auch im Zeitalter der Elektronik noch stecken, nimmt leider wenig Rücksicht auf die natürlichen Lebensbedürfnisse von uns Menschen. Das System setzt alle seine ihm dienenden Helfer von Kindergarten und Schule bis zum Ende des Arbeitslebens unter permanenten oft unerträglichen Leistungsdruck. Wie aber gehen wir mit diesem Problem um? Das System ändern können wir nicht, weil das System sich alle Mühe gibt, sich selbst zu erhalten. Denken Sie nur an den jahrelang von unserer Kanzlerin Angela Merkel auf den Lippen getragenen Leitspruch:

„Die Wirtschaft muss frei sein!“

Da wir Menschen in all unserer unglaublichen Komplexheit und  großen Verletzlichkeit zähe und anpassungsfähige Lebewesen sind, machen wir das Beste aus der Situation: Wir sehen zu, dass wir unsere Arbeit klug einteilen, damit sie uns nicht erschlägt, während wir uns durch gezieltes Training und den regelmäßigen Einbau von Ruhephasen in unser Leben leistungsfähig erhalten.

 

Der sparsame Umgang mit den Leistungsressourcen ist natürlich nicht neu. Die Knappheit der Güter ist ja der Hauptantrieb dafür, dass Menschen überhaupt eine Arbeit leisten. Wer bei der Beerenernte und beim Obstpflücken geschickt vorgeht, kriegt mehr ab als andere. Wer raffinierte Fallen zu bauen versteht, wird mehr Fleisch zu essen haben als weniger Einfallsreiche.

Dennoch fordert unsere Biologie von uns regelmäßige Arbeitspausen für die Regeneration. Um nicht überfordert zu werden, suchen wir daher immer den einfachsten und schnellsten Weg zum Erfolg unserer Arbeit. Wenn wir ein Brett zu durchbohren haben, tun wir das an der dünnsten Stelle und quälen uns nicht damit ab, vielleicht an der dicksten Stelle auch zum Erfolg zu kommen. Ich hatte in meiner Schulzeit einen Lehrer, der uns mit Macht zur höheren Bildung führen wollte, der uns Schüler, wenn wir ihm zu schnell auf die Lösung von Problemen kamen, gern als „Dünnbrettbohrer“ beschimpfte. Ich glaube, keiner von uns hat je verstanden, was er denn damit meinte!

Wenn wir uns diesen sparsamen Einsatz unserer Mittel gewöhnen, laufen wir allerdings die große Gefahr, unsere Leistungsfähigkeit zu verlieren. Zum Ausgleich für unsere wenig bewegte stehende oder sitzende Tätigkeit an der Werkbank, im Bürostuhl oder im Auto brauchen wir unbedingt ein regelmäßiges Körpertraining, wenn wir nicht träge und steif  werden wollen.

 

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Vorgaben für die ergonomische Gestaltung eines Computerarbeitsplatzes

Ganz analog brauchen wir auch – über Kreuzworträtsel und Sudoku hinaus – die Beschäftigung mit schwierigen geistigen Dingen, wenn wir nicht intellektuell verarmen wollen. Es macht Sinn, dass wir uns bis ins hohe Alter hinein für die heutige Welt interessieren. Nehmen Sie als Beispiele nur den gerade im hohen Alter in voller geistiger Klarheit verstorbenen Journalisten Peter Scholl-Latour oder den trotz seiner Nikotinorgien und wiederholten Herzoperationen immer noch geistig frischen Altbundeskanzler Helmut Schmidt!

Im Zusammenhang mit der richtigen Ernährung und Lebensführung spielt natürlich die körperliche Bewegung eine herausragende Rolle. Wären wir noch Teil der Natur wie unsere Vorfahren und Vorläufer, brauchten wir über Körpertraining nicht nachzudenken, natürlich auch nicht über richtige Ernährung und  den Erhalt mentaler Fitness. Wir brauchten keinen Plan für unseren Lebensalltag und das ganze Leben wie heutzutage, wo wir für alles ,was wir tun, einen Plan (und einen Plan B) brauchen. Wir fangen ja sogar damit an, dass wir erst „planen, wie man einen Plan plant“, bevor wir uns an eine Sache heranwagen! Noch in den Agrargesellschaften bis weit in das 19. Jahrhundert hinein galt der Vers Matthäus 6/26:

 Sehet die Vögel unter dem Himmel an: sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen; und euer himmlischer Vater nährt sie doch.

Als wir noch unter Körpereinsatz Feldfrüchte zogen und Vieh versorgten oder uns im Handwerk ausarbeiteten, brauchten wir kein Körpertraining. In der Arbeit bauten wir unsere Körperkräfte auf und in der Arbeit konnten wir sie erhalten.Wir wurden kaum jemals fett, weil wir in der Arbeit Muskeln aufbauten und unsere Kalorien besser verbrauchten.

Der Wegfall der Körperarbeit und noch mehr die unzureichende und eher schädliche einseitige Beanspruchung  durch die Arbeit in der Frühzeit der Industrialisierung führte zur starken Verbreitung des Sports, der sich von seiner früheren Gestalt (typisch das Turnen unter Turnvater Jahn) inzwischen zur Massenunterhaltung gemausert hat. Diese Art körperlicher Betätigung, bei der die Masse nur zuschaut brauchen wr nicht. Auch der Leistungssport, der nur den Menschen noch mehr fordert, kann nicht das Ziel einer vernünftigen Lebensgestaltung sein. Da halte ich es mit dem Winston Churchill zugeschriebenen Wort:  „Sport ist Mord“. Der Sport, den der Einzelne ob allein oder in Gemeinschaft und ohne Fixierung auf Rekorde treibt, hat damit allerdings nichts zu tun, denn dies ist genau das Training für den Erhalt der Leistungsfähigkeit, das enorm wichtig ist.

Es gibt für jeden Menschen viele Möglichkeiten, ein persönliche Trainingsprogramm zusammenzustellen, das ihn bis ins höchste Alter körperlich leistungsfähig hält, ohne ihn zu überfordern. Da gibt es jede Menge Möglichkeiten im Verein, im Studio, mit der Familei oder Freunden und auch allein im eigenen Kämmerchen. Ich kann dazu verweisen auf das Buch der beiden zu den renommiertesten Fachleuten auf ihren Gebieten zählenden Autoren, den Sportwissenschaftler Professor Dr. Ingo Froböse und den Ernhrungswissenschaftler Professor Dr. Michael Hamm mit dem Titel „Vital ab 50“, Hirzel, 2014, 172 S.,  mit 22,80 € durchaus preiswert:

Produkt-Information

Was das planvolle Training für den Erhalt der körperlichen Leistungsfähigkeit angeht, hat dieses Buch übrigens für Menschen, die noch lange keine 50 Jahre alt sind, genau denselben Wert. Auch sie sollten sich nicht mit dem Versuch, Rekorde zu brechen, abgeben, sondern ein maßvolles Training finden, dasihnen hilft ihren Körper gut aufzubauen und in Schuss zu halten.

Auch über die richtige Enährung finden sich in diesem kleinen reich bebilderten Buch viele gute Hinweise. Bedauerlicher Weise übergehen beide konsequent das wichtige Thema Rohkost.Lediglich drei Sätze (S. 22) ist Ihnen das unter der Überschrift „Mit Frischkost jung bleiben“ wert. Damit liegen sie voll auf der Linie der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE), die auch vom besonderen Wert wenigstens einer täglichen kleinen Menge enzymreicher roher Pflanzenkost nichts wissen will und nur allgemein von Obst und Gemüse spricht. In „Vital ab 50″können Sie natürlich auch nichts lesen über die Funktion des Wohlfühlhormons Serotonin oder gar über die Möglichkeiten seines körpereigenen Aufbaus ,wie ich sie in meinem jetzt in 2. Auflage herauskommenden Serotoninbuch beschreibe:

Produkt-Information

Mich wundert insbesondere, dass Professor Dr. Hamm, der noch 2006 sein viel beachtetes Buch „Mood Food“ schrieb, in dem zusammen  mit Professor Dr. Froböse geschriebenen Buch nicht ein Wort über die Herrschaft der Hormone für die Herstellung eines glcklichen oder zumindest zufriedenen Lebens gefunden hat.

Dass „die Wissenschaft“ nur ungern von Autodidakten wie mir lernt, ist eben so. Meine Kollegen aus der Rechtswissenschaft gucken auch dumm in die Runde, wenn ihnen mal ein Mediziner oder Chemiker etwas über die Methoden der Rechtsanwendung erzählt. Andererseits ist doch bekannt, dass gerade Juristen meinen, alles zu können. Darum übernehmen besonders Juristen in der Regierung gern ein Fachministerium nach dem anderen und tun immer gleich so als hätten sie alles von der Pike auf gelernt. Sicher sollte man all diese Facheitelkeiten vergessen und nur danach fragen, ob jemand tief genug in eine Sache eingestiegen ist, um fachlich mitreden zu können.