Richtig Essen

GfE- Gesellschaft für richtiges Essen und Lebensgestaltung e.V.

Den richtigen Gebrauch der Freiheit lernen.

Erstellt von r.ehlers am Freitag 10. Juli 2015

Nicht erst Bundespräsident Gauck spricht ständig von der Freiheit als einem der höchsten erstrebenswerten Güter. Die Möglichkeit, sich ohne Zwang der Welt zu öffnen und sie ungestört zu erleben wie auch über sie zu denken und nach eigenem Entschluss zu handeln  gehört in der abednländischen Tradition tatsächlich unbestreitbar zu den wichtigsten Rechten, die ein Mensch haben kann. Aber erst im klugen Gebrauch dieses Rechts im realen Leben aber zeigt sich ihre wahre Bedeutung. Es gibt nämlich Dinge, die grundlegender sind als die Freiheit im Leben.

Dies ist der Aufbau des Lebens selbst und die Erhaltung einer guter Lebensfunktionen. Dem nachzugehen drängen uns schon uns der in der Evolution eingepflanzte Trieb zur Selbsterhaltung und Selbstachtung, denen nachzugehen es erfordert, pflichtgemäß ohne Pause mit unserer Atmung für die Sauerstoffzufuhr in den Körper zu sorgen und ausreichend und richtig zu essen und zu trinkenNoch grundlegender als die Freiheit des Menschen ist der mächtige Sexualtrieb, den die Natur ihm eingepflanzt hat, damit seine Art erhalten bleibt. Eine Errungenschaft des Menschen, die ebenfalls noch viel basaler ist als die Gedanken- und Handlungsfreiheit sind die menschliche Sprache und die Logik, ohne die wir von diesen Freiheiten wir gar keinen sinnvollen Gebrauch machen könnten.

Wir Menschen kümmern uns leider oft sehr wenig um diese ganz basalen Phänomene der Existenz des Lebens und der Fähigkeit zum Denken und Handeln. Obwohl sie die Basis sind, auf der wir stehen, treten wir in der Ausübung unserer Freiheit blind darauf herum.

Die von der Gemeischaft der Sprachnutzer stillschweigend durch ihren Gebrauch vereinbarten Inhalte der Sprachbegriffe tun wir einfach beiseite und  die Regeln der anerkannten Logik lassen wir links liegen, wenn wir uns davon etwas versprechen, etwa in der Werbung. Die Freiheit der Fälscher begrenzt automatisch die Freiheit der Getäuschten. Ähnlich ist es bei der Sexualität, die erst spät und nur schrittweise von der Unterdrückung durch Staat und Kirche frei gekommen ist.

Das  Richtige Essen ist von der Natur her für keine Art von Lebewesen auf dieser Erde ein Problem. Für uns Menschen wurde es erst zum Problem durch die Befreiung von der Macht der Instinkte, die uns früher sagten, wann wir welche Nahrung suchen und wann wir essen sollten – heute sind sie weitgehend stumm, denn eine somatische Intelligenz gibt es nicht. Diese Freiheiten haben wir uns selbst erkämpft, indem wir auf vielerlei Weise geernt haben, natürliche Versorgungsengpässe zu beseitigen durch die Beherrschung des Feuers, das Kochen, die vielen Wege des Konservierens von Nahrung und die Technisierung und Industrialiseirung von Landwirtschaft und Nutztierhaltung. Seitdem haben wir die Möglichkeit, uns richtig zu versorgen wie auch die Möglichkeit, da alles falsch zu machen.

Wenn wir uns dessen bewusst sind, dass wir, d.h. jeder für sich und wir Menschen in den vielen Gemeinschaften, das Steuer in der Hand haben, um durch die richtige Wahl und Essweise unsere biologischen Versorgungsbedürfnisse gut zu bedienen, können wir Vieles im eigenen Leben und in unserer Welt verbessern. Und das sollte doch das Ziel sein, oder?

Noch ein Gedanke zum Abschluss:

Alle Freiheitsrechte haben nur einen Sinn, wenn sie auch die Möglichkeit offen lassen, Fehler zu machen. Die Freiheit, immer nur das Richtige zu tun, ist keine Freiheit. Vielleicht erinnert sich noch wer an die Themen der früher im Deutschunterricht üblichen „Besinnungsaufsätze“, von denen eines immer wieder vorkam: „Freiheit  w o  z u  statt     Freiheit  w o v o n ? “ Die Schüler sollten zeigen, dass sie ihre Freiheit dazu nutzen wollten, künftig brav das zu  tun, wozu man sie im Unterricht angehalten hatte.