Richtig Essen

GfE- Gesellschaft für richtiges Essen und Lebensgestaltung e.V.

Bewegung: Laufen und Hüpfen statt Gehen und Schwimmen

Erstellt von r.ehlers am Sonntag 1. November 2015

Am Cleversten, so sollte man denken, sind die Menschen, die das Fliegen in der Luft, das Fahren mit Auto oder Fahrrad am Boden, das Gleiten mit dem Boot über das Wasser und hindurch, das aerodynamisch günstige Schwimmen und die mehr gleitende Vorwärtsbewegung beim Gehen an Land beherrschen.

Laufen oder Hüpfen ist uns zu anstrengend, weshalb die große Mehrzahl der Menschen so etwas auch vornehm vermeidet. Es  wird dabei viel mehr Muskelarbeit geleistet – und es werden viel mehr Kalorien verbrannt. Im Zusammenhang mit der Aufforderung, sich richtig zu ernähren wird ja ganz zu Recht generell davon gesprochen, dass wir uns mehr bewegen müssen. Meist begnügt man sich mit der Erklärung, dass die Bewegung förderlich für den Energiekreislauf ist, indem sie Kalorien verbrennt und letztlich helfen kann, Fett abzubauen. Andererseits brauche ich die Kalorien nicht zu verbrennen, die ich gar nicht erst aufgenommen habe. Ich sollte meine Ernährung daher besser an meinem Energiebedarf orientieren statt umgekehrt.

Bewegung braucht unser Körper aus einem ganz anderen Grund, der kurz und treffend  mit dem schönen Spruch:

Wer rastet, der rostet!

beschrieben wird. Wir sind zur Erhaltung der Gesundheit nicht darauf angewiesen, uns laufend so schwer anzustrengen, dass wir besonders viel Energie aufbauen und verbrennen müssen. Im Gegenteil ist es besser, wenn wir uns innerhalb der Grenzen unserer Leistungsfähigkeit halten und nicht im Sport versuchen, immer mehr leisten zu können. Da heißt es zu Recht: Sport ist Mord!

Churchill wurde mit dem Grundsatz „No Sports“ in relativ guter Gesundheit 90 Jahre alt, s. http://news.doccheck.com/de/2127/no-sports-churchill-hatte-recht/.

de.wikipeddia.org-

 Churchill 1943

Untersuchungen haben allerdings gezeigt, dass man den schlimmsten Gefahren des Sports wie isbesondere dem plötzlichen Herztod  entgeht, wenn man sein Leistungsvermögen nur vorsichtig steigert.

Wirklich unabdingbar ist die große Anstrengung beim Sport aber für niemanden. Unerlässlich dagegen ist es, nicht nur die Muskeln an die Arbeit zu bringen, sondern alle Zellen unseres Körpers immer wieder in Bewegung zu halten. Wie aber soll das gehen?!

In gewisser Weise ergänze ich mit diesem Beitrag meine kürzlich gemachten Ausführungen über die Gefahren des ständigen Sitzens, s .http://www.essenspausen.com/immer-nur-sitzen-ist-toedlich/.

Die Zellen unseres Körpers sind Bakterien, also Lebewesen, die sich symbiotisch zum Menschen als Ganzem zusammengefunden haben. Jede Zelle trägt die gleiche Erbinformation, aus der das Wunderwesen Mensch zusammengesetzt ist. Wenn wir die Lebensbedürfnisse dieser bis an die 100 Billionen an der Zahl geschätzten Einzelwesen nicht  bedienen, leiden die Zellen und in der Folge auch die aus ihnen gebildeten Organe und Strukturen.

Was, glauben Sie, wird der Bedarf an Bewegung unserer Körperzellen sein? Etwa möglichst ohne jede Erschütterung als Teil des sich kontrolliert bewegenden oder von außen bewegten Menschen von A nach B zu kommen? Ganz sicher nicht! Bakterien sind im Ursprung Einzelwesen, die sich mit eigener Kraft oder duch äußere Kräfte innerhalb der Erdschwerkraft bewegen oder bewegt werden. Dabei stoßen sie auch an Widerstände wie insbesondere ihre Nachbarzellen. Da liegt es doch nahe anzunehmen, dass sie sich evolutionär diesen Bedingungen angepasst haben. Das Wissen aus der Raumfahrt darum, dass der Mensch außerhalb der Schwerkraft der Erde verkümmert, ist m.E. mehr als nur ein Hinweis auf diese Gesetzmäßigkeit.

Die Einwirkung der Erdschwerkraft auf unsere Körperzellen ist allerdings bei den unterschiedlichen Bewegungsarten sehr verschieden. Mit Ausnahme der Läufer versuchen wir fast immer, uns gleitend voran zu bewegen. Typisch ist dies für die Körperarbeit des Fahrradfahrers. Fahrräder werden in großer Zahl nur im Flachland benutzt, weil der Masse das Bergfahren viel zu anstrengend ist (was nachvollziehbar ist). In der Ebene muss der Radler zunächst die Kraft seiner Beine einsetzen, um dann ohne Kraft voran gleiten zu können. Ist das Gelände nicht ganz eben, muss er beim leichten Anstieg etwas treten, lässt das Rad mit sich selbst obenauf dann aber in sich unbewegt über den Weg gleiten. Beim Läufer, auch wenn er auf gelenkschonende Weise ganz langsam läuft, ist das grundlegend anders. Mit jedem Schritt wird der Körper leicht angehoben, um dann mit dem nächsten Schritt nach unten zu fallen. Dabei ist jede Zelle seines Körpes betroffen, weil sie erst von der Schwerkraft befreit wird um dann erst recht leicht durch sie gestaucht zu werden. Dies ist die Bewegung, die beim Hüpfen oder Schwingen auf dem Trampolin hervorragend simuliert wird.

Beim Laufen kommte es überhaut nicht auf das Tempo oder den Laufstil an. Es genügt auch ein langsames Trotten, selbst mit Tippelschritten. Man muss auch nicht Durchlaufen, sondern kann zwischen Phasen des Gehens und des Trottens abwechseln, Haupsache der Zellverbund Mensch und mit ihm jede seiner Zellen kommt für eine gewisse Zeit in Schwingung.

Dazu habe ich noch einen praktischen Tipp:

Man kann nicht überall – privat und am Arbeitsplatz – ein Minitrampolin hinstellen. Gerade bei langer sitzender Tätigkeit ist es aber enorm wertvoll, immer wieder mal aufzustehen und den Körper in Bewegung zu bringen. Man kann natürlich wie bei der Gymnastik kraftig auf- und ab hüpfen – das kann man aber in Gegenwart Dritter meist nicht tun, weil es die stört. Was man aber tun kann ohne Dritte zu stören ist, auf den Zehenspitzen auf und ab zu wippen!  Noch leichte kann man es sich machen, wenn man bei festem Stand auf den Füßen wiederholt ein ganz kleines Stück in die Knie geht und gleich wieder dieBeine streckt.Wenn es Probleme damit gibt, durch die Bewegung der Füße oder der Beine den restlichen Körper in Schwingung innerhalb der Schwerkraft der Erde zu bringen (Rollstuhlfahrer), gibt es letztlich noch die Möglichkeit, im Sitzen die Arme von möglichen Armlehnen hochzunehmen und heftig und schnell die Arme hoch und runter zu bewegen – und den ganzen Rumpf der Körpers dadurch mit in Schwingung zu versetzen!  All das bringt auch schon die Zellen des Körpers in Bewegung.

Wer allerdings durch Ausdauerlaufen in den Zustand des Runners High, das berühmte Hochgefühl der Langläufer kommen will, was nach meiner fete Überzeugung mit nichts anderem dahergeht als mit dem körpereignen Aufbau von Serotonin in seiner Funktion als Belastungskontrollhormon, der muss sich schon ordentlich anstrengen und muss mindests 45 Minuten Laufzeit einkalkulieren.

Dieses Wissen verdient es, viel besser verbreitet zu werden. Aber wie üblich wird es wohl auch in diesem Fall Jahrzehnte  dauern, bis das bessere neue Wissen gut verbreitet ist und auch umgesetzt wird. Ich jedenfalls verbringe keinen Tag, ohne mehrfach für ein paar Minuten auf meinem  Minitrampoolin zu schwingen!