Richtig Essen

GfE- Gesellschaft für richtiges Essen und Lebensgestaltung e.V.

Aus- und Zuwanderung: Alte und neue Freunde

Erstellt von r.ehlers am Mittwoch 2. März 2016

Wer in jungen Jahren vor der Entscheidung steht, sich einer „Rabaukentruppe“ Gleichaltriger anzuschließen, beispielsweise dem Kreis der Mitschüler, die bewusst in Opposition zu allen oder bestimmten Lehrern, den Eltern und der ganzen Gesellschaft stehen, oder eher den „Braven“, die  bewusst jedem Widerspruch zur Schule oder den Eltern aus dem Weg gehen wollen, kann sehr davon profitieren, dass er Menschen in seinem Umkreis hat, die ihm mit ihrer Lebenserfahrung dabei raten können. Es gibt ja auch andere, weit gefährlichere Alternativen, etwa wenn Freunde einen jungen Menschen zum Konsum von Drogen oder auch nur zum Rauchen oder zu anderem riskanten Tun verführen oder zu abwegigen weltanschaulichen und politischen Einstellungen.

Bandenkrieg: West Side Story

Psychologen gehen davon aus, dass häufig die Entscheidung für die Jugendfreunde wichtiger ist als die Familie, in die der Mensch hineingeboren wird. Es ist leicht zu verstehen, dass es das ganze Leben prägt, ob  jemand in der Zeit seiner emotionalen und geistigen Reifung auf willige Anpassung an die Gegebenheiten des Lebens geprägt wird oder ob sich in ihm ein kritischer „Widerspruchgeist“ einnistet. Welche Richtung ein Mensch einschlägt, hängt viel von seinen Jugendfreunden ab, weil ihnen mehr Vertrauen gegenüber gebracht wird als allen anderen Menschen. Hier und da gewinnen wir in spätern Jahren noch Freunde hinzu. Die größte Bedeutung aber haben die Freunde aus der Jugendzeit.

Aus den slawischen Ländern (Russland, Ungarn, Slowakei, Tschechei) stammt der Spruch, den jeder Mensch der ihn hört, aus seiner Erfahrung auf Anhieb als richtig bestätigt:

„Zeig mir deine Freunde und ich sag dir, wer du bist.“

Obwohl jeder weiß, wie wichtig diese Zusammenhänge sind, berücksichtigen wir sie oft im Leben nicht. Ein Familienvater mit Frau und Kindern, der wegen höheren Verdienstes mit Sack und Pack auswandert oder auch nur in einen anderen Ort oder ein anderes Bundesland zieht, greift damit  ob er will oder nicht, tief in den Verlauf des Lebens seiner Familie, allen voran seiner Kinder, ein, weil damit leicht gute alte Freunde verleoren gehen und weniger gute kommen können..

Natürlich kann ein solcher radikaler Tapetenwechsel auch alternativlos sein, wie wir es gerade bei den Kriegsflüchtlingen aus Syrien und auch anderen Zuwanderern sehen, die in ihren Herkunftsländern kaum Chancen auf ein gutes Leben haben. Gerade was die Auswanderung betrifft haben  alle Studien in vielen Ländern gezeigt, dass sie für die Auswanderergeneration eine zweischneidge Sache sind und regelmäßig die erstrebten Vorteile erst in der zweiten oder dritten Generation entwickeln. Bis dahin sind und bleiben die Auswanderer und ihre Abkömmlinge Fremde im Land, das neben dem Herkunftsland die wichtige zweite Heimat ist. Ohne Hilfe von außen fällt die Integration natürlich viel schwerer.

Im Fernsehen laufen seit Jahren viele Reportagen, die sich mit dem Auswandern befassen. Da wird breit geschildert, wie sich junge Auswandere in Australien machen oder alleinstehende Rentner, glauben, die warme Sonne in Spanien jeden Tag  erleben zu müssen oder die in Thailand Anschluss an junge Frauen suchen. Aus Gründen der Kuriosität kann natürlich über alles und jedes berichtet werden, einen wirklichen Sinn macht die Beschäftigung mit der Möglichkeit des Auswanderns aber für kaum jemanden.

 

Ein Kommentar zu “Aus- und Zuwanderung: Alte und neue Freunde”

  1. Richtig Essen » Blog Archiv » Richtiger Deutscher sagt:

    […] Aus- und Zuwanderung: Alte und neue Freunde […]